Drei im Womo
Würzburg en vacker stad!
Montag, 6. Juli 2015, 19:23
Weit hat uns unsere Reise bisher geführt. Und es erging uns dabei bisher wie sicher vielen Reisenden. Man stellt immer wieder fest: Die Welt ist ein Dorf. "En vacker stad" heißt auf deutsch "eine schöne Stadt". Das sagte zu mir unsere aktuelle Campingplatz-Wirtin vorhin im Gespräch über Würzburg. "Natürlich" in perfektem Deutsch und nicht auf schwedisch! Kunststück: Ihr Vater ist auch Deutscher. Zwar leider kein Franke (er kommt aus dem schönen Bochum:-)), aber Jesica, so ihr Name, kennt unsere Wahlheimat dennoch. Mit Schnibbens-Camping (www.snibbenscamping.com) haben wir einen Ort gefunden, der meinem Ideal eines schwedischen Campingplatzes verdammt nahe kommt. Nicht (!) direkt an der Autobahn, klein, schnuckelig und leicht verwinkelt, "eigener See" mit kleinem Sandstrand und rundherum fast nur Bäume. "Leider Geil" um es mit Worten der Kombo Deichkind auszudrücken.

"Leider" deshalb, weil wir - ohne diese Klaviatur zu oft spielen zu wollen - schon wieder mal mit starker Luffeuchte zu kämpfen haben. Mit anderen Worten: Nachdem wir in der Nacht schon wieder mal leicht gefroren hatten (kein Kunststück bei 5° Außentemp.!) fuhren wir heute bei 18° und bikiniverdächtigen Sonnenschein los. Doch keine 200 km weiter wartete der alte Bekannte bei 12° wieder auf uns - na Mahlzeit! Gerade ist es trocken, doch nachts soll es schütten und morgen evtl. auch. Während bei euch vertrocknet wächst hier der Rasen wie in den englischen Highlands - verrückte Wetterwelt!

Ist das nicht ein genialer Stellplatz? Wenn man mit etwas zu viel Schwung aussteigt, landet man im Wasser, das wärmer ist als die Umgebung...

Wenn Firmament und Kleidung nicht Bände sprechen...

Der Graue mal wieder in der ersten Reihe..

Gestern hatte Sancho noch eine Gemüsetag eingelegt. "So eine Karotte ist schon ein klasse Ding: Man kann während man sie vertilgt noch eine lüstige Sauerei veranstalten", lautete sein Kommentar.

Auf dem Weg hier her kamen wir durch eine Stadt. An sich nichts besonderes. Hätte diese nur nicht zwei Ski-Sprungschanzen, wobei man bei einer den Eindruck gewinnen könnte, wenn der gute Springer nicht richtig bremst, er glatt an einer Zapfsäule landet...

Nicht weniger beeindruckend: Die "Högakustenbron" (Högaküstenbrücke), die wir kurze Zeit später passierten. Sie ist das zweithöchste Bauwerk Schwedens. Die maximale Stützweite der Brücke beträgt 1.210 Meter. Sie ist damit fast ebenso lang wie die der Golden Gate Bridge (1.280 Meter).

Überhaupt: Das Gebiet, dass rund 100 km von hier beginnt ("Höga Küste") ist ein ganz besonderes. Es beherbergt nicht nur die steilste Küste Schwedens. Es ist vor allem das "aktivste". D. h. die Region ist in ständiger Bewegung. So hebt sich das Land im stolze 8 Millimeter pro Jahr empor. Im Laufe der Zeit kommt da einiges zusammen - sicher eine lukrative Tatsache für Straßen- und generell Bauunternehmen sowie Rohrverleger usw.

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