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Auf Feindfahrt
Sonntag, 28. Juni 2015, 13:36
Sie scheint auf uns zu lauern, überall: die "Gefahr". Sie verletzt und bisweilen scheint sie auch zu töten - nämliche unsere Nerven! Sie hört auf den banalen Namen "schlechtes Wetter". Mit viel Hoffnung, jeden Abend den Wetterbericht studierend, und Argumenten wie "Hauptsache es regnet nicht" oder "Schau mal: die armen Schweine auf ihren Fahrrädern" oder "Boah, jetzt in so einem kalten, klammen Zelt" versuchen wir uns die Lage erträglicher zu reden. Aber es scheint uns nicht recht zu gelingen. 8 Grad, Wind, Niesel- oder richtiger Regen, oft nahezu vollständig grauer Himmel, das Ganze einzeln oder in beliebigen Kombinationen, drücken langsam aber sicher doch auf unsere Sabbat-Laune.
Ärgerlich ist vorallem, dass wir offensichtlich wie ein Esel der Karotte dem guten Wetter hinterherfahren, bzw. uns das schlechte ständig einholt. Wir haben extra noch einen Tag in Mosjøen drangehängt, um die Lofoten bei gutem Wetter (wie von wetter.com versprochen) zu erreichen. Leider seit drei Tagen ein Satz mit "x". Dabei ist dieses Insel-Konklomerat ein fantastisches Stückchen Erde. Eine wahnsinns Landschaft mit einer extremen Bandbreite. Hier schroffe Felsen, dort Sümpfe mit Farnen. Das alles im wilden Wechsel. Toll hoch drei!
Glück im Unglück hatte ich vorgestern Morgen. Wir hatten unterwegs an meiner Lieblingsstraße E6 - oder wie mein Nachbar Rudi so trefflich titulierte "dem Jakobsweg des Wohnmobilisten" - auf einem Stellplatz genächtigt, direkt an einem Fjord. Um Sancho und mir etwas mehr als ein paar Meter Asphalt zum Gassigehen zu gönnnen, verlegte ich den Rückweg entlang des Ufers. Ich machte einen Schritt von einem Stein auf den nächsten und bumm: Plötzlich sah ich in den grauen Himmel. Voll auf die Fresse geflogen! Mit dem Rücken und dem Hinterkopf im Bruchteil einer Sekunde aufgeknallt. Mein erste Gedanke: Da ist jetzt aber was kaputt. Mein zweiter Gedanke: die Bandscheiben! Zum Glück war beides nicht der Fall. Ich sah mich schon Ute mit dem Handy um Hilfe rufen, denn mein Hund stand nur oben auf einem Fels und schaute mich an nach dem Motto "Wo bleibst Du? Hinlegen kannst Du dich im Womo!". Doch ein, zwei Minuten ging es wieder. Mein linke Niere und der rechten Rippenflügel schmerzten etwas, die Füße waren nass und die Hose im A...., aber sonst hielten sich die Verluste Gott sei Dank im Rahmen. Merke: Mit Algenschlick überzogene nasse Steine haben die Haftreibung von mit Silikonöl abgeschmeckter Schmierseife!
Von Freitag auf Samstag hatten wir auf einem Campingplatz mittem im Nichts an einem idyllischen See genächtigt. Dass es nachts tatsächlich fast genaus so hell (grau) wie tagsüber ist, zeigen die bei den ersten Bilder. Gestern ging es dann weiter in den Süden - wir hatten die Lofoten vom Norden aus via einstündiger Fährfart erreicht, es geht aber auch per Straße.
Auf der Suche nach einer aktuelle Bleibe für die Nacht haben wir wieder einen Campingplatz angelaufen - wildcampen mit Fahrzeug ist in Norwegen zwar nicht erlaubt, wird aber in der Regel geduldet. Alles anderen verbietet sich bereits seit Tagen, denn bei einstelligen Temperaturen - tags wie nachts, schließlich unterscheidet die Mitternachtssonne nördlich des Polarkreis hier kaum mehr zwischen beiden - geht ohne unseren Heizlüfter (halte ja durch kleiner Freund!) nichts mehr und somit sind wir auch auf einen Stromanschluss angewiesen. Das verhindert zum einen das von mir schon ab und an in Betracht gezogene Wildcampen und drückt zudem auf den Geldbeutel. Doof!
Auf der Fahrt hierher haben wir noch ein altes Fischerdorf besucht. Das ganze Doorf ist ein Musseum, weshalb man auch "Doorfeintritt" bezahlen muss. Leider gibt es auch hier oben noch eine gewisse Form des Massentourismus, was uns zwei oder drei Busladungen mit leicht verwirrt erscheinenden Franzosen vor Augen führten.
Nun sitzen wir hier in Ramberg direkt am Meer an einem Strand, der ohne Übertreibung das Prädikat "bilderbuchmäßig" verdient hat! Sancho ist gestern wie ein Verrückter über den Sand gepaced. Hat gebuddelt wie ein Goldgräber und war einfach happy - schön so etwas mit anzusehen. Ute hat eine spontane Muschelsammelaktion gestartet und - selbstverständlich dank tatkräftiger Unterstützung meinerseits! - ein paar sehr schöne Stücke eingetütet (praktisch, wenn man als Hundebesitzer immer solche kleinen Kacktüten einstecken hat :-))
Gerade planen wir unsere kommenden Tage. Morgen geht es, kehrt Wende, wieder die Lofoten "hoch" und zurück aufs Festland Richtung Narvik. Von dort aus weiter nach Tromsø, das einen Besuch wehrt sein soll - sagt der Reiseführer. Zuvor wollen wir - falsch ich - noch in der Nähe von Harstad vorbeischauen. Dort gibt es eine vollständig erhaltene Kanonenstellung der Deutschen aus dem 2. Weltkrieg mit dem fanatsievollen Namen "Adolfkanone". Anschließend wollen wir in Form zweier Marathonstrecken das Nordkap erreichen. Es sind dann noch rund 900 Kilometer.
Ach so: Auch heute haben wir "drangehängt" und bleiben bis morgen einen Tag länger als geplant. So wollen wir die Schönheit der Inseln wenigstens bei unserer Rückfahrt genießen zu können. Denn morgen/übermorgen soll es sonnig sein - sagte der Wetterbericht bis gestern Abend. Und nun ratet mal, was er soeben "wieder" prognostiziert hat!? Der Feind ist hartnäckig... :-)
Ärgerlich ist vorallem, dass wir offensichtlich wie ein Esel der Karotte dem guten Wetter hinterherfahren, bzw. uns das schlechte ständig einholt. Wir haben extra noch einen Tag in Mosjøen drangehängt, um die Lofoten bei gutem Wetter (wie von wetter.com versprochen) zu erreichen. Leider seit drei Tagen ein Satz mit "x". Dabei ist dieses Insel-Konklomerat ein fantastisches Stückchen Erde. Eine wahnsinns Landschaft mit einer extremen Bandbreite. Hier schroffe Felsen, dort Sümpfe mit Farnen. Das alles im wilden Wechsel. Toll hoch drei!
Glück im Unglück hatte ich vorgestern Morgen. Wir hatten unterwegs an meiner Lieblingsstraße E6 - oder wie mein Nachbar Rudi so trefflich titulierte "dem Jakobsweg des Wohnmobilisten" - auf einem Stellplatz genächtigt, direkt an einem Fjord. Um Sancho und mir etwas mehr als ein paar Meter Asphalt zum Gassigehen zu gönnnen, verlegte ich den Rückweg entlang des Ufers. Ich machte einen Schritt von einem Stein auf den nächsten und bumm: Plötzlich sah ich in den grauen Himmel. Voll auf die Fresse geflogen! Mit dem Rücken und dem Hinterkopf im Bruchteil einer Sekunde aufgeknallt. Mein erste Gedanke: Da ist jetzt aber was kaputt. Mein zweiter Gedanke: die Bandscheiben! Zum Glück war beides nicht der Fall. Ich sah mich schon Ute mit dem Handy um Hilfe rufen, denn mein Hund stand nur oben auf einem Fels und schaute mich an nach dem Motto "Wo bleibst Du? Hinlegen kannst Du dich im Womo!". Doch ein, zwei Minuten ging es wieder. Mein linke Niere und der rechten Rippenflügel schmerzten etwas, die Füße waren nass und die Hose im A...., aber sonst hielten sich die Verluste Gott sei Dank im Rahmen. Merke: Mit Algenschlick überzogene nasse Steine haben die Haftreibung von mit Silikonöl abgeschmeckter Schmierseife!
Von Freitag auf Samstag hatten wir auf einem Campingplatz mittem im Nichts an einem idyllischen See genächtigt. Dass es nachts tatsächlich fast genaus so hell (grau) wie tagsüber ist, zeigen die bei den ersten Bilder. Gestern ging es dann weiter in den Süden - wir hatten die Lofoten vom Norden aus via einstündiger Fährfart erreicht, es geht aber auch per Straße.
Auf der Suche nach einer aktuelle Bleibe für die Nacht haben wir wieder einen Campingplatz angelaufen - wildcampen mit Fahrzeug ist in Norwegen zwar nicht erlaubt, wird aber in der Regel geduldet. Alles anderen verbietet sich bereits seit Tagen, denn bei einstelligen Temperaturen - tags wie nachts, schließlich unterscheidet die Mitternachtssonne nördlich des Polarkreis hier kaum mehr zwischen beiden - geht ohne unseren Heizlüfter (halte ja durch kleiner Freund!) nichts mehr und somit sind wir auch auf einen Stromanschluss angewiesen. Das verhindert zum einen das von mir schon ab und an in Betracht gezogene Wildcampen und drückt zudem auf den Geldbeutel. Doof!
Auf der Fahrt hierher haben wir noch ein altes Fischerdorf besucht. Das ganze Doorf ist ein Musseum, weshalb man auch "Doorfeintritt" bezahlen muss. Leider gibt es auch hier oben noch eine gewisse Form des Massentourismus, was uns zwei oder drei Busladungen mit leicht verwirrt erscheinenden Franzosen vor Augen führten.
Nun sitzen wir hier in Ramberg direkt am Meer an einem Strand, der ohne Übertreibung das Prädikat "bilderbuchmäßig" verdient hat! Sancho ist gestern wie ein Verrückter über den Sand gepaced. Hat gebuddelt wie ein Goldgräber und war einfach happy - schön so etwas mit anzusehen. Ute hat eine spontane Muschelsammelaktion gestartet und - selbstverständlich dank tatkräftiger Unterstützung meinerseits! - ein paar sehr schöne Stücke eingetütet (praktisch, wenn man als Hundebesitzer immer solche kleinen Kacktüten einstecken hat :-))
Gerade planen wir unsere kommenden Tage. Morgen geht es, kehrt Wende, wieder die Lofoten "hoch" und zurück aufs Festland Richtung Narvik. Von dort aus weiter nach Tromsø, das einen Besuch wehrt sein soll - sagt der Reiseführer. Zuvor wollen wir - falsch ich - noch in der Nähe von Harstad vorbeischauen. Dort gibt es eine vollständig erhaltene Kanonenstellung der Deutschen aus dem 2. Weltkrieg mit dem fanatsievollen Namen "Adolfkanone". Anschließend wollen wir in Form zweier Marathonstrecken das Nordkap erreichen. Es sind dann noch rund 900 Kilometer.
Ach so: Auch heute haben wir "drangehängt" und bleiben bis morgen einen Tag länger als geplant. So wollen wir die Schönheit der Inseln wenigstens bei unserer Rückfahrt genießen zu können. Denn morgen/übermorgen soll es sonnig sein - sagte der Wetterbericht bis gestern Abend. Und nun ratet mal, was er soeben "wieder" prognostiziert hat!? Der Feind ist hartnäckig... :-)
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