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Polarkreis
Donnerstag, 25. Juni 2015, 22:25
Norwegen meint es im Moment nicht so gut mit uns und enthält uns seine sonnige und sommerliche Seite vor. Oder um es so auszudrücken: Ich kann keinen Regen und keine Schneefelder mehr sehen! So viel Schnee wie hier Ende Juni habe ich den ganzen Winter über bei uns nicht zu Gesicht bekommen. Nach Trondheim sind wir weiter gen Norden gefahren und in einem Ort namens Mosjoen gelandet. Dort sind wir dann 2 Nächte geblieben, da die Wettervorhersage eh schlecht war und wir wieder mal einen entspannten Tag ohne Fahrerei haben wollten. Der Campingplatz hatte 4 Sterne und einen Pizzabäcker, der seine Pizzen zu adäquaten Preisen verkauft hat. Da mussten wir zuschlagen. War sehr lecker! Dazu gab es eine Flasche aus unserem Rotweinvorrat.
Gestern haben wollten wir dann auch gleich die 4-Sterne-Ausstattung des Platzes nutzen, sprich Waschmaschine und Trockner, um mal unsere Bettwäsche etc. zu waschen. Das mit dem Waschen hat auch ganz gut geklappt, nur vergaß man an der Rezeption uns mitzuteilen, dass die Trocner kaputt sind. Letztendlich haben wir dann alles mit unserem Heizlüfter getrocknet, der auch dafür eine gute Errungenschaft war. Überhaupt, was wären wir ohne ihn? Ist das wirklich Sommerurlaub?
Das laut Reiseführer malerische Städtchen Mosjoen haben wir dann auch noch erkundet. Es gab allerdings genau eine malerische Ecke, der Rest war eher heruntergekommen, aber auch das schockiert uns nicht mehr.
Absurd ist auch, dass wir hier in Nordnorwegen keine Rentierstreifen für Sancho bekommen. Ich war in zwei Geschäften, eines davon eine echt große Zoohandlung, die hatten dort die üblichen "Trixie"-Kauknochen wie bei uns auch, aber weit uns breit nichts aus Rentier. Und wir hatten uns schon gefreut, dass wir ihm mal eine Abwechslung zu Wildschwein bieten können. Der arme Kerl... Ich glaube, er sehnt sich auch manchmal nach seinem Sofa zu Hause.
Heute sind wir dann wieder auf die E6, die (einzige) direkte Verbindung zwischen Süd- und Nordnorwegen, und haben bei strömendem Regen die Landschaften an uns vorüberziehen lassen. Bei schönem Wetter wäre das, glaube ich, sehr reizvoll gewesen, doch heute war alles nur grau und diesig. Sehr schade! Ich wäre gerne zum Gletscher Svartissen gefahren, aber da muss man mit dem Boot rüber und dann noch drei Kilometer laufen, was bei strömendem Regen und wolkenverhangenem Himmel nicht wirklich sinnvoll ist.
Also sind wir weiter Richtung Norden und haben dabei den Polarkreis betreten. Dort gibt es ein Polarkreiszentrum, das sich allerdings bei näherem Betrachten als Geschäft für warme Oberbekleidung und allerlei Polarkreisandenken entpuppt hat. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass davor tatsächlich noch echter Schnee lag.
So ging es dann weiter durch graue Fjorde bis zu unserem heutigen Übernachtungsplatz, den wir zufällig entdeckt haben. Ein Womo-Stellplatz direkt am Wasser mit Strom und ohne alles für 130 NOK. Morgen wollen wir dann auf die Lofoten übersetzen. Laut Wetterbericht soll es dort ab Samstag Sonnenschein geben, bei nicht mehr als 10 Grad Celsius, versteht sich...
Anmerkung des Redakteurs: Das ich bisher nur wenig gute Haare am norwegischen Straßennetz gelassen habe, dürfte vermutlich kaum entgangen sein. Und dass ich/wir (Ute ist unsere schönes gemeinsames Womo bisher noch keinen Meter gefahren!) immer weitere Steigerungsformen von "schlecht" im wahrsten Sinne des Wortes erfahren ist auch nicht wirklich ein Geheimnis. So dürfte es ebenso nicht verwundern, dass wir auf unseren heutigen Etappe wieder mal so das eine oder andere "Kuriose" erleben durften.
So gibt es Norwegen nicht nur jede Menge Wasserstraßen, sprich Fährverbindungen, sondern noch viel mehr: einen ganzen Arsch voll Tunnel. Würde der ADAC die mal einem seiner Tests unterziehen, die Tester würden akute Schnappatmung erleiden. Die Dinger sind zum Teil echt kriminell. Selbst der längste Straßentunnel der Welt, der Lærdalstunnel (satte 24,5 km lang!) hat keinen Rettungstunnel und Gegenverkehr ist auch hier "Standard". Viele Tunnel sind nur schlecht beleuchtet, schlecht belüftet (manchmal kann man die Abgase förmlich sehen), die Wände sind der blanke Felsstein und schroffe Kanten stehen hervor. Aber das absolut übelste: Oft sind sie breit wie ein Fußgängertunnel einer deutschen Kleinstadt. Die Konsequenz dürften wir heute gleich mehrfach erleben. Erst fuhr ein Wohnwagengespann vor uns. Als dem ein Lkw entgegen kam, hielt es fast an, um nicht mit diesen zu kolidieren. Die Krönung war dann, als wir mit diesem auf einem Lkw aufgeschlossen hatten. Als in einem weiteren Tunnel dem ein weitere Lkw entgegenkam, mussten beiden Fahrspuren bis zum Stillstand abbremsen. Ein paar Zentimeter weniger und die beiden Brummis hätten das Rangieren im Tunnel angefangen. Irre!!!
Krönender Tunnelabschluss für heute: In einem weiteren Tunnel konnte man plötzlich in weiter Ferne etwas schemenhaftes blinken sehen. Es war der Warnblinker eines Pkw samt Trailer. Der hatte eine Panne und stand. Ein Nothaltebucht? Bei einem 5 Kilometer langen Tunnel in Norwegen so selbstverständlich wie 30 Grad und Sonnenschein zu dieser Jahreszeit. Eine höllisch gerfährliche Situation für die Beteiligten.
Wie gefährlich gerade bei Nässe der asphaltierte Trampelpfad E6 ist, bekamen wir auf halben Weg präsentiert. Das unten stehende Foto entstand vielleicht 1, 2 Minuten nachdem der Sattelzug abgeschmiert war. Zum Glück ist niemanden etwas passiert. Den Auslöser für die Tragödie: Der Auflieger war in das nasse und stark abfallende Bankett (liegt oft verdammt tief, nachdem der Fahrbahnbelag zum 27. Mal aufausphaltiert wurde) geraten und hatte die Zugmaschine mitgerissen - vielleicht weil der Fahrer einenm der zahlreichen entgegenkommenden Wohnmobile ausgewichen ist? Auf jeden Fall hatten wir ebenfalls Glück: Wir konnten uns mit unserem relativ schmalen Kastenwagen an der Unfallstelle vorbeidrücken. Puh...
Gestern haben wollten wir dann auch gleich die 4-Sterne-Ausstattung des Platzes nutzen, sprich Waschmaschine und Trockner, um mal unsere Bettwäsche etc. zu waschen. Das mit dem Waschen hat auch ganz gut geklappt, nur vergaß man an der Rezeption uns mitzuteilen, dass die Trocner kaputt sind. Letztendlich haben wir dann alles mit unserem Heizlüfter getrocknet, der auch dafür eine gute Errungenschaft war. Überhaupt, was wären wir ohne ihn? Ist das wirklich Sommerurlaub?
Das laut Reiseführer malerische Städtchen Mosjoen haben wir dann auch noch erkundet. Es gab allerdings genau eine malerische Ecke, der Rest war eher heruntergekommen, aber auch das schockiert uns nicht mehr.
Absurd ist auch, dass wir hier in Nordnorwegen keine Rentierstreifen für Sancho bekommen. Ich war in zwei Geschäften, eines davon eine echt große Zoohandlung, die hatten dort die üblichen "Trixie"-Kauknochen wie bei uns auch, aber weit uns breit nichts aus Rentier. Und wir hatten uns schon gefreut, dass wir ihm mal eine Abwechslung zu Wildschwein bieten können. Der arme Kerl... Ich glaube, er sehnt sich auch manchmal nach seinem Sofa zu Hause.
Heute sind wir dann wieder auf die E6, die (einzige) direkte Verbindung zwischen Süd- und Nordnorwegen, und haben bei strömendem Regen die Landschaften an uns vorüberziehen lassen. Bei schönem Wetter wäre das, glaube ich, sehr reizvoll gewesen, doch heute war alles nur grau und diesig. Sehr schade! Ich wäre gerne zum Gletscher Svartissen gefahren, aber da muss man mit dem Boot rüber und dann noch drei Kilometer laufen, was bei strömendem Regen und wolkenverhangenem Himmel nicht wirklich sinnvoll ist.
Also sind wir weiter Richtung Norden und haben dabei den Polarkreis betreten. Dort gibt es ein Polarkreiszentrum, das sich allerdings bei näherem Betrachten als Geschäft für warme Oberbekleidung und allerlei Polarkreisandenken entpuppt hat. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass davor tatsächlich noch echter Schnee lag.
So ging es dann weiter durch graue Fjorde bis zu unserem heutigen Übernachtungsplatz, den wir zufällig entdeckt haben. Ein Womo-Stellplatz direkt am Wasser mit Strom und ohne alles für 130 NOK. Morgen wollen wir dann auf die Lofoten übersetzen. Laut Wetterbericht soll es dort ab Samstag Sonnenschein geben, bei nicht mehr als 10 Grad Celsius, versteht sich...
Anmerkung des Redakteurs: Das ich bisher nur wenig gute Haare am norwegischen Straßennetz gelassen habe, dürfte vermutlich kaum entgangen sein. Und dass ich/wir (Ute ist unsere schönes gemeinsames Womo bisher noch keinen Meter gefahren!) immer weitere Steigerungsformen von "schlecht" im wahrsten Sinne des Wortes erfahren ist auch nicht wirklich ein Geheimnis. So dürfte es ebenso nicht verwundern, dass wir auf unseren heutigen Etappe wieder mal so das eine oder andere "Kuriose" erleben durften.
So gibt es Norwegen nicht nur jede Menge Wasserstraßen, sprich Fährverbindungen, sondern noch viel mehr: einen ganzen Arsch voll Tunnel. Würde der ADAC die mal einem seiner Tests unterziehen, die Tester würden akute Schnappatmung erleiden. Die Dinger sind zum Teil echt kriminell. Selbst der längste Straßentunnel der Welt, der Lærdalstunnel (satte 24,5 km lang!) hat keinen Rettungstunnel und Gegenverkehr ist auch hier "Standard". Viele Tunnel sind nur schlecht beleuchtet, schlecht belüftet (manchmal kann man die Abgase förmlich sehen), die Wände sind der blanke Felsstein und schroffe Kanten stehen hervor. Aber das absolut übelste: Oft sind sie breit wie ein Fußgängertunnel einer deutschen Kleinstadt. Die Konsequenz dürften wir heute gleich mehrfach erleben. Erst fuhr ein Wohnwagengespann vor uns. Als dem ein Lkw entgegen kam, hielt es fast an, um nicht mit diesen zu kolidieren. Die Krönung war dann, als wir mit diesem auf einem Lkw aufgeschlossen hatten. Als in einem weiteren Tunnel dem ein weitere Lkw entgegenkam, mussten beiden Fahrspuren bis zum Stillstand abbremsen. Ein paar Zentimeter weniger und die beiden Brummis hätten das Rangieren im Tunnel angefangen. Irre!!!
Krönender Tunnelabschluss für heute: In einem weiteren Tunnel konnte man plötzlich in weiter Ferne etwas schemenhaftes blinken sehen. Es war der Warnblinker eines Pkw samt Trailer. Der hatte eine Panne und stand. Ein Nothaltebucht? Bei einem 5 Kilometer langen Tunnel in Norwegen so selbstverständlich wie 30 Grad und Sonnenschein zu dieser Jahreszeit. Eine höllisch gerfährliche Situation für die Beteiligten.
Wie gefährlich gerade bei Nässe der asphaltierte Trampelpfad E6 ist, bekamen wir auf halben Weg präsentiert. Das unten stehende Foto entstand vielleicht 1, 2 Minuten nachdem der Sattelzug abgeschmiert war. Zum Glück ist niemanden etwas passiert. Den Auslöser für die Tragödie: Der Auflieger war in das nasse und stark abfallende Bankett (liegt oft verdammt tief, nachdem der Fahrbahnbelag zum 27. Mal aufausphaltiert wurde) geraten und hatte die Zugmaschine mitgerissen - vielleicht weil der Fahrer einenm der zahlreichen entgegenkommenden Wohnmobile ausgewichen ist? Auf jeden Fall hatten wir ebenfalls Glück: Wir konnten uns mit unserem relativ schmalen Kastenwagen an der Unfallstelle vorbeidrücken. Puh...
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