... neuere Einträge
Schöne Scheiße!
Samstag, 20. Juni 2015, 22:27
Nein! Heute wird nichts verschwiegen und nichts schöngeredet! Keine verblümten Andeutungen! Keine scheinbaren Höflichkeiten vom Schlage "Sch..." usw. Auch rethorisch kunstvolle Wortkonstrukte oder Anektoten-Tricks: nichts dergleichen! Heute wird Tacheles geredet! Und zwar derart: Der Tag war scheiße - richtig scheiße!
Angefangen hatte es schon in der Nacht: Zwar loben bekanntlich viele den Busen der Natur, doch wäre es mir im Schlaf sicher besser ohne diese ergangen. Oder ich hätte das Gemüt eines Müllers gebraucht. Denn für den ist rauschendes Wasser quasi so ein Muttermilch-Ding. Nicht jedoch für mich armen Großstädter mit defintiv leichtem Schlaf! Ergo torpedierte der uns benachbarte Wasserfall meine Einschlafbestrebungen. Sicher werde auch ich dieses Geräusch nach der 27. Nacht als "Grundrauschen" abtuen können - das war aber erst meine erste Nacht! Scheiße also! Auch scheiße war dann irgendwann in der Nacht, als ich schweißgebadet aufgewacht bin. Nicht weil mich Alpträume oder dergleichen gequält hätten. Wohl aber, weil die mittlerweile vorherschende Hitze mich quälte. Die entstant, da Ute vergessen hatte den Schalter unseres tollen skandinavischen Heizlüfters (Bedienungsanleitung in Norwegisch, Schwedisch, Dänisch und Finnisch!) umzulegen. Stattdessen hatte sie nur den Themostat heruntergedreht. Und der fühlte sich im wahrsten Sinne des Wortes dazu bemüßigt irgendwann einfach loszulegen. Und tut er das, kann ihn fast nichts mehr stoppen - zumindest sein eigenes Bimetall nicht. Somit rödelt er, bis im Raum fast die Selbstentzündingsgrenze von Holz erreicht ist. Echt Scheiße! Und dann, endlich mal so etwas wie Einschlaf gefunden, war da noch dieser nette kleine Vogel, von dem ich gestern so eine liebevoll von Ute gemachte Aufnahme hier eingestelt hatte. Ist er nicht süß anzusehen? Das vielleicht ja, aber der Scheiß-Vogel macht früh im 4 einen Lärm, dagegen sind polnische Kfz-Diebstahlwarnanlagen ein Dreck, ein Scheißdreck!
Zu allen Überfluss wusste ich, dass ich früh raus musste. Punkt acht! Dann jedenfalls würde der Nachbar vor unserem Nachbarn wegfahren und den Platz in erster Reihe, direkt am Wasser, freimachen. Von diesem Aufrückstrudel wollte wir uns mitreißen lassen, auch nach ganz vorne kommen. Und nachdem das alle hier wollen und schon wie die Aasgeier auf einen solchen Platz warten, war schnelles Handeln angesagt.
Doch ich musste nicht mal das Klingeln meines Weckers abwarten, denn bereits in aller Herrgottsfrühe waren zwei der gestern bereits angeschnittenen Riesenkähne hier eingelaufen. Eines dieser Costa Rammcordia-Teile hatte bereits rückwärts im Fjord eingeparkt und ergoß seine Menschenfracht über unser Island. Lautsprecherdurchsage hier, Durchsage dort - Steffen war bereits über alles imbilde und somit hellwach - und das weit vor acht. Schon wieder scheiße!
Aber: Dafür haben wir jetzt einen der "Best place in town" auf unserem Campground!
Links die lustigen Limbuger (er Kfz-ler mit großer Freundes- und Nachbarschaft :-)) und rechts ein nun ein nettes älteres Pärchen aus Leipzg. Nachdem die heute ihren Strom bei uns anzapfen durften, gab's als Dankeschön gleich harte norwegische Währung: ein leckeres Ur-Köstritzer, auf dem allerdings gleich der Name "Ute" stand.
Doch zurück zur Scheiße! Scheiße gut war heute das Wetter. Wie aus dem Bilderbuch! Strahlender Sonnenschein, farbenprächtige Berge, wie aus dem Hurtigreisenprospekt!
Mehrere Stunden lagen/saßen wir im Gras - herrlich! Auch Sancho genoß sichtlich die Auszeit vom anstrengende Sabbaticalmachen...
Früh hatte ich dem vermutlich besten (zumindest was wir bisher gesehen und gehört haben!) Bäcker in Norwegen, direkt vor unserer Haustier hier, einen Besuch abgestattet. Nicht nur dass der leckere Brötchen/Semmeln, und schmackhafte Süßteile feilbietet, er hat auch sage und schreibe "echtes" Brot im Sortiment. Trotz des Preises von 8 Euro für den Leib, habe ich gerne eines gekauft. Und es stimmt: Es schmeckt wie deutsches Brot. Scheiße ist das geil!
Echt scheiße war dann auch die Idee von uns beiden, unsere leckeren Süßteile zusammen mit unserem Kaffee VOR und nicht NACH dem Spaziergang am Nachmittig einzunehmen. Denn der führte uns nach nettem anfänglichen botanischen "Geplenkel" uns sage und schreibe 8 Kilometer über Steine, Wurzlen, Geröll und allen anderen Mist in freier Natur, gefühlt senkrecht den Berg hinauf.
Aber wir wollten ja was für unsere Fitness tun... Im ersten Moment scheinbar oben angekommen, wurde die Scheiße immer größer bzw. mehr. Denn wir mussten, um zu unserem Ziel, einem "subba dollen Aussichtspunkt" (Zitat Limbuger Nachbar) zu gelangen, diverse Weideflächen queren. Erst die von Schaafen: Dort befand sich schon jeden Menge Schaafscheiße links und rechts des Weges.
Schließlich kreuzten wir eine Weide, auf der mehrere Lamas hausten. Noch mehr, noch größere Scheißehaufen. Dann kamen auch noch jede Menge Hasenköttel hinzu. Den Versuch, den zuweilen echt übel riechenden Verdauungsmienen diverser Rassen ausweichen zu können, hatten inzwischen wir und auch Sancho aufgegeben. Bei letzterem bestand zudem noch die Gefahr, dass er diese statt als "bäh" als "mmhhh", um es einmal in einfacher Kindersprache verklausieren zu wollen - ach so, stimmt: wollte ich heute ja nicht. Also um's frei heinaus zu sagen: Wir mussten auch noch aufpassen, dass Sancho nicht einen dieser Scheißehaufen frisst (Hunden machen so etwas bisweilen!).
Als wir uns schließlich nach gut zwei Stunden unserem Wanderziel näherten, dachte ich an so etwas wie einem Scheiße-Schrein vorbei gekommen zu sein. Die Erklärung folge wenige Meter später: Eine Ziegenherde versammelte sich an einem Punkt des Weges offenbar täglich zum gemeinsamen Shit-In - was für ein Scheiße-Konklomeart - aber seht selbst:
Das beste an der ganze Sache - um mal wieder etwas von Exkrementen abzuschweifen - war der Kontakt mit dem Lama, besser gesagt von Sancho mit dem Lama. Solche seltsamen Tiere hatte er bisher noch nie gesehen - er schört! Das dumme: Während Sancho eher unsicher war und auf Distanz zu dem Spucker bleiben wollte, zeigte sich das eine Lama an spanischen Terriermischlingen verdammt interessiert - zu deustch: es verfolgte uns. Doch es gelang uns das Tier abzuschütteln.
Wenig später folgte die Ziegenherde. Auch diese Spezies war Sancho bisher fremd. Skeptisch schaute uns zu Beginn, als wir die Herde kreuzen wollten, der Rudel-Bock nach. Da wir wiederum keinen Bock auf eine Attacke dessen oder einer seiner Haremsdamen hatten, entschlossen wir uns Sancho auf den Arm zu nehmen - physich versteht sich. Das ging zum Glück gut und wir bekamen endlich den verdienten Ausblick über den Geiranger-Fjord von einem Felsvorsprung aus luftiger Höhe aus. Fantastisch!
Beim Abstieg machten wir noch kurze Rast bei einem bewirtschafteten Hof und gönnten uns eine kalte Cola - 5 Euro das Stück. Scheiße teuer, aber das hatten wir uns nach einen solchen Tag verdient!
Angefangen hatte es schon in der Nacht: Zwar loben bekanntlich viele den Busen der Natur, doch wäre es mir im Schlaf sicher besser ohne diese ergangen. Oder ich hätte das Gemüt eines Müllers gebraucht. Denn für den ist rauschendes Wasser quasi so ein Muttermilch-Ding. Nicht jedoch für mich armen Großstädter mit defintiv leichtem Schlaf! Ergo torpedierte der uns benachbarte Wasserfall meine Einschlafbestrebungen. Sicher werde auch ich dieses Geräusch nach der 27. Nacht als "Grundrauschen" abtuen können - das war aber erst meine erste Nacht! Scheiße also! Auch scheiße war dann irgendwann in der Nacht, als ich schweißgebadet aufgewacht bin. Nicht weil mich Alpträume oder dergleichen gequält hätten. Wohl aber, weil die mittlerweile vorherschende Hitze mich quälte. Die entstant, da Ute vergessen hatte den Schalter unseres tollen skandinavischen Heizlüfters (Bedienungsanleitung in Norwegisch, Schwedisch, Dänisch und Finnisch!) umzulegen. Stattdessen hatte sie nur den Themostat heruntergedreht. Und der fühlte sich im wahrsten Sinne des Wortes dazu bemüßigt irgendwann einfach loszulegen. Und tut er das, kann ihn fast nichts mehr stoppen - zumindest sein eigenes Bimetall nicht. Somit rödelt er, bis im Raum fast die Selbstentzündingsgrenze von Holz erreicht ist. Echt Scheiße! Und dann, endlich mal so etwas wie Einschlaf gefunden, war da noch dieser nette kleine Vogel, von dem ich gestern so eine liebevoll von Ute gemachte Aufnahme hier eingestelt hatte. Ist er nicht süß anzusehen? Das vielleicht ja, aber der Scheiß-Vogel macht früh im 4 einen Lärm, dagegen sind polnische Kfz-Diebstahlwarnanlagen ein Dreck, ein Scheißdreck!
Zu allen Überfluss wusste ich, dass ich früh raus musste. Punkt acht! Dann jedenfalls würde der Nachbar vor unserem Nachbarn wegfahren und den Platz in erster Reihe, direkt am Wasser, freimachen. Von diesem Aufrückstrudel wollte wir uns mitreißen lassen, auch nach ganz vorne kommen. Und nachdem das alle hier wollen und schon wie die Aasgeier auf einen solchen Platz warten, war schnelles Handeln angesagt.
Doch ich musste nicht mal das Klingeln meines Weckers abwarten, denn bereits in aller Herrgottsfrühe waren zwei der gestern bereits angeschnittenen Riesenkähne hier eingelaufen. Eines dieser Costa Rammcordia-Teile hatte bereits rückwärts im Fjord eingeparkt und ergoß seine Menschenfracht über unser Island. Lautsprecherdurchsage hier, Durchsage dort - Steffen war bereits über alles imbilde und somit hellwach - und das weit vor acht. Schon wieder scheiße!
Aber: Dafür haben wir jetzt einen der "Best place in town" auf unserem Campground!
Links die lustigen Limbuger (er Kfz-ler mit großer Freundes- und Nachbarschaft :-)) und rechts ein nun ein nettes älteres Pärchen aus Leipzg. Nachdem die heute ihren Strom bei uns anzapfen durften, gab's als Dankeschön gleich harte norwegische Währung: ein leckeres Ur-Köstritzer, auf dem allerdings gleich der Name "Ute" stand.
Doch zurück zur Scheiße! Scheiße gut war heute das Wetter. Wie aus dem Bilderbuch! Strahlender Sonnenschein, farbenprächtige Berge, wie aus dem Hurtigreisenprospekt!
Mehrere Stunden lagen/saßen wir im Gras - herrlich! Auch Sancho genoß sichtlich die Auszeit vom anstrengende Sabbaticalmachen...
Früh hatte ich dem vermutlich besten (zumindest was wir bisher gesehen und gehört haben!) Bäcker in Norwegen, direkt vor unserer Haustier hier, einen Besuch abgestattet. Nicht nur dass der leckere Brötchen/Semmeln, und schmackhafte Süßteile feilbietet, er hat auch sage und schreibe "echtes" Brot im Sortiment. Trotz des Preises von 8 Euro für den Leib, habe ich gerne eines gekauft. Und es stimmt: Es schmeckt wie deutsches Brot. Scheiße ist das geil!
Echt scheiße war dann auch die Idee von uns beiden, unsere leckeren Süßteile zusammen mit unserem Kaffee VOR und nicht NACH dem Spaziergang am Nachmittig einzunehmen. Denn der führte uns nach nettem anfänglichen botanischen "Geplenkel" uns sage und schreibe 8 Kilometer über Steine, Wurzlen, Geröll und allen anderen Mist in freier Natur, gefühlt senkrecht den Berg hinauf.
Aber wir wollten ja was für unsere Fitness tun... Im ersten Moment scheinbar oben angekommen, wurde die Scheiße immer größer bzw. mehr. Denn wir mussten, um zu unserem Ziel, einem "subba dollen Aussichtspunkt" (Zitat Limbuger Nachbar) zu gelangen, diverse Weideflächen queren. Erst die von Schaafen: Dort befand sich schon jeden Menge Schaafscheiße links und rechts des Weges.
Schließlich kreuzten wir eine Weide, auf der mehrere Lamas hausten. Noch mehr, noch größere Scheißehaufen. Dann kamen auch noch jede Menge Hasenköttel hinzu. Den Versuch, den zuweilen echt übel riechenden Verdauungsmienen diverser Rassen ausweichen zu können, hatten inzwischen wir und auch Sancho aufgegeben. Bei letzterem bestand zudem noch die Gefahr, dass er diese statt als "bäh" als "mmhhh", um es einmal in einfacher Kindersprache verklausieren zu wollen - ach so, stimmt: wollte ich heute ja nicht. Also um's frei heinaus zu sagen: Wir mussten auch noch aufpassen, dass Sancho nicht einen dieser Scheißehaufen frisst (Hunden machen so etwas bisweilen!).
Als wir uns schließlich nach gut zwei Stunden unserem Wanderziel näherten, dachte ich an so etwas wie einem Scheiße-Schrein vorbei gekommen zu sein. Die Erklärung folge wenige Meter später: Eine Ziegenherde versammelte sich an einem Punkt des Weges offenbar täglich zum gemeinsamen Shit-In - was für ein Scheiße-Konklomeart - aber seht selbst:
Das beste an der ganze Sache - um mal wieder etwas von Exkrementen abzuschweifen - war der Kontakt mit dem Lama, besser gesagt von Sancho mit dem Lama. Solche seltsamen Tiere hatte er bisher noch nie gesehen - er schört! Das dumme: Während Sancho eher unsicher war und auf Distanz zu dem Spucker bleiben wollte, zeigte sich das eine Lama an spanischen Terriermischlingen verdammt interessiert - zu deustch: es verfolgte uns. Doch es gelang uns das Tier abzuschütteln.
Wenig später folgte die Ziegenherde. Auch diese Spezies war Sancho bisher fremd. Skeptisch schaute uns zu Beginn, als wir die Herde kreuzen wollten, der Rudel-Bock nach. Da wir wiederum keinen Bock auf eine Attacke dessen oder einer seiner Haremsdamen hatten, entschlossen wir uns Sancho auf den Arm zu nehmen - physich versteht sich. Das ging zum Glück gut und wir bekamen endlich den verdienten Ausblick über den Geiranger-Fjord von einem Felsvorsprung aus luftiger Höhe aus. Fantastisch!
Beim Abstieg machten wir noch kurze Rast bei einem bewirtschafteten Hof und gönnten uns eine kalte Cola - 5 Euro das Stück. Scheiße teuer, aber das hatten wir uns nach einen solchen Tag verdient!
Permalink (4 Kommentare) Kommentieren
... ältere Einträge