Drei im Womo
Freitag, 19. Juni 2015
Die Schlitzaugen kommen!!!
Freitag, 19. Juni 2015, 19:20
Warum man nach Norwegen in den Urlaub fährt? Etwa um Ruhe vom Alltag zu finden? Um in der Abgeschiedenheit von unberührter Natur zu entspannen? Weit gefehlt! Man man fährt in ein Land mit einer Bevölkerunsgdichte von 16 Mann/Maus pro Quadratkilometer (im Vergleich Deutschland: 226!) - zu deutsch "nichts"! Und genau dort sucht man sich den Ort aus, an dem pro Tag drei Hochsee-Kreuzfahrschiffe anlegen und Tausende von Touristen aus aller Welt auf einer Fläche von zwei Fußballfeldern ausspucken - herzlich Willkommen im idyllischen Geiranger-Fjord!

Aber: Wir haben es ja so gewollt! Nachdem das Wetter gestern in Ålesund wie gesagt relativ doof war, hatten wir uns bei Wetter.com über besagte Geiranger-Region informiert. Kalt und Regen - Klasse! Also: Was macht der Fernreisende, wenn ihn die Vorhersage auf einem Wetter-Internetprotal nicht gefällt? Richtig: Er schaut einfach auf einem anderen Wetterportal nach! Denn auf Wetter.de sah die ganze Sache schon viel freundlicher aus. Nachdem uns diese eine einheimische Seite im Prinzip bestätigt hatte, stand der Wohnbus-Fahrplan fest.
Die heutige 200 Kilometer-Etappe (andere fahren so etwas täglich mit dem Rad?! - auch solche "seltsamen" Menschen haben wir in den Bergen hier entdeckt!) führte un nicht nur in den berühmtesten aller Fjorde, sie führte uns auch über eine der bekanntesten Straßen mit klasse Ausblick, den "Trollstigen". Eine herrliche Serpentinenstrecke (11 Kehren), die man hier bereits 1936 in den Stein gemeiselt hat, um gaffende Großstädter wie uns zu beindrucken. Oben angekommen hatte man eine fantastische Aussicht....hätte die Sonne geschienen. Aber Spaß bei Seite, so war es auch sehr schön.





Trollstigen kommt übrigens von "Troll"...

Oben angekommen, widmeten wir uns aufgrund großer physischer Anstrengung und damit verbundener Wärmeproduktion der auf unserer Reise obligatorischen Abkühlung:

Ups, falsches Bild! Das hier sollte es sein:

Noch schöner wurde dann der Abstieg in unseren aktuellen Standort (Geiranger). Denn erstens blitzte die Sonne bereits ein bisschen heraus (morgen soll sie zeitweise scheinen), zweitens haben wir vor bis übermorgen zu bleiben ("Yippie" sagt Sancho: "Einmal einen Tag nicht in dieser schaukelnden und hoppelden Blechbüchse - Menschen sind schon irgendwie merkwürdig" - eine Feststellung die ich nachvollziehen kann, auch wenn das impliziert, dass der kleine Graue wohl kein Womo-Lover werden wird :( Übirgens: Ihr wisst, weshalb Wohnmobile zwei drehbare Sitze haben? Genau: Einen für den Fahrern und einen für den Hund...

Ja und drittens stellte sich heraus, dass wir sehr nette Nachbarn haben (Limburger: "Bocksbeutel kenne mer gut: Holen unseren Wein immer in Dettelbach!"), es gibt eine sehr guten Bäcker hier (sehr selten in Norwegen!), der sogar anständiges Brot haben soll (noch seltener außerhalb DACH) - Zitat Nachbar: "Mid demm hier kannstes Auto putze". Ja so ein Schwammbrot ist nicht jedemanns Sache. Obwohl: In Norwegen kann man sogar zwischen hellen und dunklen Schwämmen auswählen und bekommt sogar solche mit eingestreuten Körnern!






Ach so: Einen Bezug zur Überschrift braucht es ja auch noch! Die hat ihren Hintergrund, wie schon angeschnitten, in den Aida-, Hurtigruten- und sonstigen Schiffen, die hier Massen an Touristen hernkarren. Gerade die Asiaten fallen natürlich auf. Sie knippsen tatsächlich wie die Wilden. In diesem Zusammenhang von mir journalistisch scharfsinnig beobachtet: Offenbar gibt es in Japan, China oder sonstwo keine komischen Autos/Anhänger bzw. Kleinlaster, in zeitweise denen Menschen leben. Zumindest keine, die sich offenbar besseres leisten können. Eine Gesellschaft, die noch nie Wohnmobile gesehen hat? Scheinbar! Denn genau so, wie sie durch Rotenburg rennen, stapfen sie über unseren Campingplatz und fotografieren uns und unsere Gefährte.

Genau das, sprich "seltsame" Gefährte zu fotografieren wenn sich die Gelegenheit gerade dazu bietet, habe ich heute auch wieder einmal wahrgenommen. So kam z. B. dieses holländische Paaar mit ihrem MG B am Fuße des Geirangers an uns vorbei. Kurz bevor es die Anhöhe hoch ging, "durfte" die Dame noch einmal schnell das Lenkrad mit dem Herrn des Wagens tauschen - "men first", sozusagen.

Oben angekommen saßen gerade die Besatzungen dieser beiden netten W123-er-Kombis bei 10 Grad bei der Außenvesper. Es waren, wie man unschwer erkennen kann, Schwaben - der Imbis war (auch) ihnen wohl zu warm, äh teuer.

Wisst Ihr eigentlich, was passiert, wenn auf einer der zahlreichen Bergstraßen ein Lkw in den Ar..., pardon das Heck, eines Reisebusses kracht? Genau: Es kommt das hier dabei heraus:

Der Nettbuss ist aber an sich betrachtet eine sinnvolle Erfindung. Denn wann immer Menschen reisen, benötigen sie dort - oder auch die dort Lebenden - Nahrungsmittel. Der Nettbuss transportiert beides. Reisende von A nach B und alles für den Lebensunterhalt ebenso.
Nachdem wir gestern schon einen Griechen (!) auf einem ebenso bepackten Zweirad aisatischer Provinienz gesehen hatten, wollte ich Euch diesen Tschechen hier nicht vorenthalten. Respekt für diese Anfahrt!

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