... neuere Einträge
Schimmernde Halbschönheiten
Dienstag, 16. Juni 2015, 17:35
Wie bereits unten angedroht hier nach ein paar Eindrücke aus Norwegens größtem Automobilmuseum (laut Wikipedia). Die Ausstellungsstücke sind größtenteils "naturbelassen", sprich ziemlich vergammelt. Das gilt übrigens auch für das Gebäude selbst. Schade, dass man das man die guten Stücke nicht schöner/angemessener unterbringt bzw. präsentiert. Alles wirkt so, als hätte man es vor vielen Jahren darein "geschmissen" und die Tür nicht zugesperrt, sondern einen Aufpasser davor gesetzt, der, möchte man das ganze Elend betrachten, dafür auch noch die Hand aufhält! Nicht einmal für einen deutschen Motorjournalisten gab's Rabatt - Frechheit! Der Trick mit dem "any Discount for pressmembers?" hatte schon im Bauernmuseum nicht funktioniert. Denn Während das Automuseum nur 50 Kronen (ca. 6 Euro) Eintritt kostete, schlug die Altholzausstellung mit satten 150 Kronen zu Buche!!!
Ein stolzer Ein-/Anblick? Na ja...
Hier zuerst ausgesuchte Zweiradstücke. Man beachte die Halskrause (oder was ist das sonst) am linken Lenkerende. Sie bewahrte den norwegischen Mopedpiloten vermutlich vor einem eingefrorenen Kehlkopf im Winter...
Witziges Beispiel eines Roller-Winzlings:
Auch osteuroäische Zweiradwahre hatte es in der Vergangenheit nach Norwegen verschlagen:
Den Übergang vom Zwei- zum Vierrad markieren auch hier ein paar Kleinstwagen wie diese Isetta:
Schraubers paradise:
Auch Fans schwergewichtiger Motorisierung bekamen ein paar Stücke zu sehen. Der hier basaß eine für die Kriegs-/Nachkriegszeit typische Holzvergaßeranlage:
Nettes Display:
Merkwürdiges Display: ein aufgechnittener Volvo aus den neunzigern mit einem Wohnwagen aus den dreißiger Jahren:
Hier wieder was für unsere oststämmigen Leser/Kolllegen (für Dich lieber Jan! :-)): ein russischer Popeda M20 von 1956:
...und ein Skoda 1200 von 1955
Wer hat schon mal was von einer Formel 4 gehört? Muss wohl der norwegische Name für motorisierte Seifenkiste sein. Man beachte die filigrane und kunstvoll angefertigte Ausführung der Vorradaufhängung:
Auch im Museum dokumentiert: die norwegische Version des TÜVs/der HU. Man beachte die famos einfache Methode der Bremsenprüfung:
Wer denkt hier nicht auch einen Wartburg vor sich zu haben?
(ist aber ein sehr früher Datsun!)
Auch Norwegen hatte mal eine Automobilproduktion...besser gesagt Manufaktur. Dieser enstammt dieser sechsrädrige Mustad, der von 1917 bis 1927 gebaut wurde. Skurile Besonderheit: auch die vordere Hinterachse ist lenkbar!
Dieser Troll von 1956 besaß eine Gfk-Karosse und einen Zweizylindermotor. Gerade mal fünf wurden gebaut!
Nicht minder "seltsam" ist dieser Bjering von 1919/20, bei dem die maximal zwei Passagiere hintereinander sitzen. Der luftgekühlte V4 ist dabei in doppelter Hinsicht ein Mittelmotor: er sitzt zwischen Fahrer und Beifahrer!
Elektromobilität ist nicht neu in Norwegen, wie diese Sammlung beweißt:
Wollte immer schon mal einem Kewet El-Jet (1991-1998) unters Kunststoffkleid schauen:
Mit solchen Einfällen gewinnt man in Norwegen Preise für innovative Fahrradkonzepte::
Ein stolzer Ein-/Anblick? Na ja...
Hier zuerst ausgesuchte Zweiradstücke. Man beachte die Halskrause (oder was ist das sonst) am linken Lenkerende. Sie bewahrte den norwegischen Mopedpiloten vermutlich vor einem eingefrorenen Kehlkopf im Winter...
Witziges Beispiel eines Roller-Winzlings:
Auch osteuroäische Zweiradwahre hatte es in der Vergangenheit nach Norwegen verschlagen:
Den Übergang vom Zwei- zum Vierrad markieren auch hier ein paar Kleinstwagen wie diese Isetta:
Schraubers paradise:
Auch Fans schwergewichtiger Motorisierung bekamen ein paar Stücke zu sehen. Der hier basaß eine für die Kriegs-/Nachkriegszeit typische Holzvergaßeranlage:
Nettes Display:
Merkwürdiges Display: ein aufgechnittener Volvo aus den neunzigern mit einem Wohnwagen aus den dreißiger Jahren:
Hier wieder was für unsere oststämmigen Leser/Kolllegen (für Dich lieber Jan! :-)): ein russischer Popeda M20 von 1956:
...und ein Skoda 1200 von 1955
Wer hat schon mal was von einer Formel 4 gehört? Muss wohl der norwegische Name für motorisierte Seifenkiste sein. Man beachte die filigrane und kunstvoll angefertigte Ausführung der Vorradaufhängung:
Auch im Museum dokumentiert: die norwegische Version des TÜVs/der HU. Man beachte die famos einfache Methode der Bremsenprüfung:
Wer denkt hier nicht auch einen Wartburg vor sich zu haben?
(ist aber ein sehr früher Datsun!)
Auch Norwegen hatte mal eine Automobilproduktion...besser gesagt Manufaktur. Dieser enstammt dieser sechsrädrige Mustad, der von 1917 bis 1927 gebaut wurde. Skurile Besonderheit: auch die vordere Hinterachse ist lenkbar!
Dieser Troll von 1956 besaß eine Gfk-Karosse und einen Zweizylindermotor. Gerade mal fünf wurden gebaut!
Nicht minder "seltsam" ist dieser Bjering von 1919/20, bei dem die maximal zwei Passagiere hintereinander sitzen. Der luftgekühlte V4 ist dabei in doppelter Hinsicht ein Mittelmotor: er sitzt zwischen Fahrer und Beifahrer!
Elektromobilität ist nicht neu in Norwegen, wie diese Sammlung beweißt:
Wollte immer schon mal einem Kewet El-Jet (1991-1998) unters Kunststoffkleid schauen:
Mit solchen Einfällen gewinnt man in Norwegen Preise für innovative Fahrradkonzepte::
Permalink (6 Kommentare) Kommentieren
"Klimakatastrophe"
Dienstag, 16. Juni 2015, 14:03
So liebe Daheimgebliebenen und hilflos der sengenden Hitze Ausgelieferte: Heute erzählen wir euch nicht wieder was von toller Landschaft und mäßigen Temperaturen und jeder Menge Wind. Das ist Schnee von vorgestern! Dafür hatten wir gestern den ultimativen Sommer-Overkill in Sachen Celsius und Co. Eigentlich wollten wir "nur" vom Städtchen Lillehammer ein bisschen gen Westen ziehen, nach Lom. Nachdem Monsieur Kfz-Meister die Abfahrt um eine gute Stunde verzögert hatte, da er unbedingt noch im Norwegischen Automobilmuseum vorbei schauen musste (ein schrecklich schönes und "verhautes" Museum, später mehr dazu), hatten wir unsere nächste Route lediglich bis zur Stadt Lom geplant. Die Anfahrt gestaltete sich noch "zuversichtlich"...
Dort hießen uns prickelnde 12 Grad (statt 17 wie in der Olympiastadt), die bei Windstärke 7 (oder so) gefühlte 5 Grad vorgaugelten sowie ein graues Firmament willkommen. Das animierte uns prompt zur zweistündigen und direkten Weiterfahrt zu unserem ersten und dem zugleich längsten Fjord Norwegens (Sogne-Fjord). Ein mega tolles Fleckchen Erde. Aber die Fahrt dorthin hatte ihren Preis!
Kaum aus Lom raus, wo wir auf die schnelle noch einer der berühmten "Stabkirchen" einen Besuch abgestattet hatten, wurden die Straße immer schmaler und zugleich steiler. Die Temperaturunzeige unseres Womos kletterte in falscher Richtung: zielstrebig in den einstelligen Bereich! Immer wieder machte ich, um unseren Wagemut zu dokumentieren, ein Foto des Amaturen-Displays (unten links!). Dabei folgte eines dem anderen! Sechs Grad, fünf Grad, vier Grad, drei Grad....Irgendwann sahen wir nicht nur schneebedeckte Berggipfel, Steigung nach Steigung waren wir schließlich mittendrin!
Bis zu 3,5 Meter hohe Schneewände türmten sich links und rechts von uns tapferen Campingrecken auf. Da wunderten wir uns nur noch mäßig als uns erst Langlauf-, dann Alpin-Skifahrer begneten. Die Straße war aber zum Glück trocken und schneefrei. Ich hatte mir schon überlegt, ob ich Ute im Falle, dass dem irgendwann nicht mehr so gewesen wäre, etwas von M+S-Freigabe und bedingter Schneeeignung unserer koreanischen Sommerreifen hätte erzählen sollen, die ich ja unbedingt zusammen mit den größeren 16-Zoll-Alus fünf vor Abfahrt gegen die Serien-Allwetterreifen aus dem unbedeutenden Haus Pirelli tauschen musste. Aber dies war zum Glück nicht nötig. Tapfer- ach was sage ich - locker zog der solide-brummige PSA-Diesel mit seinen 350 Nm und 150 PS unsere geschätzten 3,3, Tonnen den Berg hoch. Der, so erzählte mir Ute eben, "nebenbei" die höchste Passstraße Nordeuropas bietet.
Das Kleine am Bildrand rechts sind die Skifahrer! :-)
Satte 2.469 Meter hatten wir erklommen! Die gingen natürlich auf der anderen Seite wieder runter. Ein kurzer Zwischenstop Marke "Hundeblase: next exit" brachte sogleich diesen bekannten, nach verbranntem Reibbelag riechenden Geruch in mein feines Näschen. Die vorderen Bremsen hatten soeben ihre Jungfräulichkeit verloren und die Bremsscheiben ihr einst grau-silbernes Erscheinungsbild gegen einen solches in Blau getauscht. Aber noch im grünen Bereich eroierte da das geschulte Kfzler-Auge.
Mit der fallenden Höhe stiegt auch die Temperatur und damit unsere Laune. Nach einer weiteren Stunde kamen wir bei Sonnenschein und skandinavisch sommerlichen 12 Grad auf dem Kjörnes-Campingplatz an. Eine Überraschung dann gleich beim Einchecken. Ein blauer T4-Bus hielt neben mir an und sein Fahrer schmarrte etwas von Underfrangn und Wörzburch. Johannes und Christina heißen die beiden, ein Pärchen aus unserer Wahlheimat (Semmelstraße um genau zu sein!). Und sie arbeiten beide nicht nur ebenso in der gleichen Firma, sondern auch noch beim Autohaus Spindler. Die Welt ist schon ein Dorf, oder? Nachdem Johannes mir seinen hübschen VW-Bus inklusive Vorzelt und Anhänger gezeigt hatte, konterten wir mit einer Einladung in unser Mobil (die Norweger sagen zum Wohnmobil "Bobil" :-)). Ein leckeres Abendmahl (Ute Faffaletaler und ich spanischer Linseneintopf mit scharfen Chorizos) vor malerischer Uferkulisse war der Lohn der harten Fahrarbeit.
Leider sanken die Temperatur mit Untergang der Sonne im Womo wieder ziemlich stark, worauf ich zum ersten Mal die Gasheizung anstellte. Die Nacht ging aber auch gut ohne sie. Das sparte uns so wertvollen Gasvorrat. Denn EU sei nicht Dank gibt es in Europa angeblich 300 (!) verschiedene Gasflaschen und Anschlüsse. Und deutsche Flaschen füllt einem niemand in Norwegen auf. Die Parole also: haushalten! Für das Einsparen unseres Propan-Brutan-Haushalts sorgte nebenbei bemerkt auch die Lenkersmahlzeit. Die produzierte jede Menge wärmendes Methan...:-)
Auf dieses, vermutlich mehrheitlich von ihren Kühen produziertes, setzten auch die Bauern in der Frühzeit. Diesen Eindruck jedenfalls konnten wir bei einem Besuch des "Maihaugen", eines großen Freiland-/Bauernmuseums in Lillehammer gewinnen. Rund 200 Gebäude haben sie dort zusammengesammelt und nett arrangiert.
Dass entgegen anders lautender Aussagen das Interesse und geschichtliche Verständnis von Hunden für die einstigen Heime ihrer Herrchen- und Frauchchenvorfahren sehr groß ist, zeigen folgende Aufnahmen. Mit ausgeprägter Wissebegier schaute Sancho in jedes einzelne Haus!
Während der Fokus Gebäuden des 14. bis 18. Jahrhundert liegt, gab es auch eine "neuzeitliche" Ecke des 19. Jahrhunderts. Und ein Postmuseum. Das beinhaltete neben einer hübschen Schusswaffensammlung, die im Schriftzug "Norwegische Post" trapiert war (Dumme Frage Touri: Was haben die mit der norwegischen Post zu tun? Klare Antwort Infomensch: Früher transportieren Postboten auch Geld. Ergo diente eine Wumme dazu, jedem Empfänger auch den vollen Geldbetrag auszahlen zu können!) Verstehe....
An dieser Stelle gleich mal wieder, bevor wir tiefer in die automobile Matrie einsteigen wollen, eine kleine Fahzeug-Gewinnspielfrage (quasi zum warmwerden! :-)): Auf Basis welches Fahrzeugmodell/Marke entstand dieser coole Paket-/Briefzustellwagen? Tipp: Man beachte die Felgen/Radkappen!
Bereits tagszuvor zuvor (im Anschluss an unseren Bauernmuseumsbesuch) hatten wir dem Zentrum Lillehammers einen kurzen Besuch abgestattet. Die Fußgängerzone sollte laut Reiseführer mit "netten alten Holzhäusern" und "hübschen Geschäften" aufwarten. Diese Beschreibung entsprang in Sachen Qualität und Wahrheitsgehalt eher einem Werbeprospekt. Sah alles ein bisschen heruntergekommen aus.
Definitiv Holz:
Beispiel für Sparmaßnahmen norwegischer Gastronome:
Gäggig hingegen diese einfallsreiche Fiat-"Werbeplakat":
Dass es "echt" war, zeigt die Aufnahme von unten! :-)
Erreichen konnten wir das Zentrum bequem zu Fuß von unserem temporären Headquarter, dem Campingplatz am Mjosa-See, der sich trot "Großstadt" ruhig und hübsch gelegen zentral befand. Mit schlappen 100 Km Länge ist er der größte See Norwegens!
Ein anderes "Superlativ" un an dieser Stelle einmal nur kurz angemerkt: Norwegen kommt im Vergleich zu Schweden deutlich "lidschäftig" daherkommt. Alles ein bisschen verbraucht, hier und da Dreck und Abfall in den Rinnsteinen, die Straßen nicht besonders toll in Schuss. Und auch die Häuse/Gärten zeigen lang nicht diesen Hang zum Perfekten wie bei den östlichen Nachbarn. Das hatten wir nicht bzw. eher umgekehrt erwartet und dass, wo Norwegen doch das reichste Land Europas und eines der Welt sein.- soll. Hier das Beispiel eines Gartens eines typischen Norweger-Anwesens: :-)
Aber: Die Menschen sind alle sehr freundlich und hilsbereit. Mal abgesehen von manchem Busfahrer! Einer dieser hatte uns gestern nämlich unser Womo "abgechossen". An einer Engstelle - wir standen deshalb bereits soweit recht wie irgendwie - rammte der einfach unseren Außenspiegel, der A....! Trotz Hupkonzert fuhr einfach langsam weiter. Zum Glück war der Schaden gering (Streifschuss am Seitenblinker im Außenspiegel), denn der Bus hatte genau auf dieser Höhe eine umlaufende Gummleiste. Wie es wohl zu diesem Extra an norwegischen Überlandbussen kam???
Dort hießen uns prickelnde 12 Grad (statt 17 wie in der Olympiastadt), die bei Windstärke 7 (oder so) gefühlte 5 Grad vorgaugelten sowie ein graues Firmament willkommen. Das animierte uns prompt zur zweistündigen und direkten Weiterfahrt zu unserem ersten und dem zugleich längsten Fjord Norwegens (Sogne-Fjord). Ein mega tolles Fleckchen Erde. Aber die Fahrt dorthin hatte ihren Preis!
Kaum aus Lom raus, wo wir auf die schnelle noch einer der berühmten "Stabkirchen" einen Besuch abgestattet hatten, wurden die Straße immer schmaler und zugleich steiler. Die Temperaturunzeige unseres Womos kletterte in falscher Richtung: zielstrebig in den einstelligen Bereich! Immer wieder machte ich, um unseren Wagemut zu dokumentieren, ein Foto des Amaturen-Displays (unten links!). Dabei folgte eines dem anderen! Sechs Grad, fünf Grad, vier Grad, drei Grad....Irgendwann sahen wir nicht nur schneebedeckte Berggipfel, Steigung nach Steigung waren wir schließlich mittendrin!
Bis zu 3,5 Meter hohe Schneewände türmten sich links und rechts von uns tapferen Campingrecken auf. Da wunderten wir uns nur noch mäßig als uns erst Langlauf-, dann Alpin-Skifahrer begneten. Die Straße war aber zum Glück trocken und schneefrei. Ich hatte mir schon überlegt, ob ich Ute im Falle, dass dem irgendwann nicht mehr so gewesen wäre, etwas von M+S-Freigabe und bedingter Schneeeignung unserer koreanischen Sommerreifen hätte erzählen sollen, die ich ja unbedingt zusammen mit den größeren 16-Zoll-Alus fünf vor Abfahrt gegen die Serien-Allwetterreifen aus dem unbedeutenden Haus Pirelli tauschen musste. Aber dies war zum Glück nicht nötig. Tapfer- ach was sage ich - locker zog der solide-brummige PSA-Diesel mit seinen 350 Nm und 150 PS unsere geschätzten 3,3, Tonnen den Berg hoch. Der, so erzählte mir Ute eben, "nebenbei" die höchste Passstraße Nordeuropas bietet.
Das Kleine am Bildrand rechts sind die Skifahrer! :-)
Satte 2.469 Meter hatten wir erklommen! Die gingen natürlich auf der anderen Seite wieder runter. Ein kurzer Zwischenstop Marke "Hundeblase: next exit" brachte sogleich diesen bekannten, nach verbranntem Reibbelag riechenden Geruch in mein feines Näschen. Die vorderen Bremsen hatten soeben ihre Jungfräulichkeit verloren und die Bremsscheiben ihr einst grau-silbernes Erscheinungsbild gegen einen solches in Blau getauscht. Aber noch im grünen Bereich eroierte da das geschulte Kfzler-Auge.
Mit der fallenden Höhe stiegt auch die Temperatur und damit unsere Laune. Nach einer weiteren Stunde kamen wir bei Sonnenschein und skandinavisch sommerlichen 12 Grad auf dem Kjörnes-Campingplatz an. Eine Überraschung dann gleich beim Einchecken. Ein blauer T4-Bus hielt neben mir an und sein Fahrer schmarrte etwas von Underfrangn und Wörzburch. Johannes und Christina heißen die beiden, ein Pärchen aus unserer Wahlheimat (Semmelstraße um genau zu sein!). Und sie arbeiten beide nicht nur ebenso in der gleichen Firma, sondern auch noch beim Autohaus Spindler. Die Welt ist schon ein Dorf, oder? Nachdem Johannes mir seinen hübschen VW-Bus inklusive Vorzelt und Anhänger gezeigt hatte, konterten wir mit einer Einladung in unser Mobil (die Norweger sagen zum Wohnmobil "Bobil" :-)). Ein leckeres Abendmahl (Ute Faffaletaler und ich spanischer Linseneintopf mit scharfen Chorizos) vor malerischer Uferkulisse war der Lohn der harten Fahrarbeit.
Leider sanken die Temperatur mit Untergang der Sonne im Womo wieder ziemlich stark, worauf ich zum ersten Mal die Gasheizung anstellte. Die Nacht ging aber auch gut ohne sie. Das sparte uns so wertvollen Gasvorrat. Denn EU sei nicht Dank gibt es in Europa angeblich 300 (!) verschiedene Gasflaschen und Anschlüsse. Und deutsche Flaschen füllt einem niemand in Norwegen auf. Die Parole also: haushalten! Für das Einsparen unseres Propan-Brutan-Haushalts sorgte nebenbei bemerkt auch die Lenkersmahlzeit. Die produzierte jede Menge wärmendes Methan...:-)
Auf dieses, vermutlich mehrheitlich von ihren Kühen produziertes, setzten auch die Bauern in der Frühzeit. Diesen Eindruck jedenfalls konnten wir bei einem Besuch des "Maihaugen", eines großen Freiland-/Bauernmuseums in Lillehammer gewinnen. Rund 200 Gebäude haben sie dort zusammengesammelt und nett arrangiert.
Dass entgegen anders lautender Aussagen das Interesse und geschichtliche Verständnis von Hunden für die einstigen Heime ihrer Herrchen- und Frauchchenvorfahren sehr groß ist, zeigen folgende Aufnahmen. Mit ausgeprägter Wissebegier schaute Sancho in jedes einzelne Haus!
Während der Fokus Gebäuden des 14. bis 18. Jahrhundert liegt, gab es auch eine "neuzeitliche" Ecke des 19. Jahrhunderts. Und ein Postmuseum. Das beinhaltete neben einer hübschen Schusswaffensammlung, die im Schriftzug "Norwegische Post" trapiert war (Dumme Frage Touri: Was haben die mit der norwegischen Post zu tun? Klare Antwort Infomensch: Früher transportieren Postboten auch Geld. Ergo diente eine Wumme dazu, jedem Empfänger auch den vollen Geldbetrag auszahlen zu können!) Verstehe....
An dieser Stelle gleich mal wieder, bevor wir tiefer in die automobile Matrie einsteigen wollen, eine kleine Fahzeug-Gewinnspielfrage (quasi zum warmwerden! :-)): Auf Basis welches Fahrzeugmodell/Marke entstand dieser coole Paket-/Briefzustellwagen? Tipp: Man beachte die Felgen/Radkappen!
Bereits tagszuvor zuvor (im Anschluss an unseren Bauernmuseumsbesuch) hatten wir dem Zentrum Lillehammers einen kurzen Besuch abgestattet. Die Fußgängerzone sollte laut Reiseführer mit "netten alten Holzhäusern" und "hübschen Geschäften" aufwarten. Diese Beschreibung entsprang in Sachen Qualität und Wahrheitsgehalt eher einem Werbeprospekt. Sah alles ein bisschen heruntergekommen aus.
Definitiv Holz:
Beispiel für Sparmaßnahmen norwegischer Gastronome:
Gäggig hingegen diese einfallsreiche Fiat-"Werbeplakat":
Dass es "echt" war, zeigt die Aufnahme von unten! :-)
Erreichen konnten wir das Zentrum bequem zu Fuß von unserem temporären Headquarter, dem Campingplatz am Mjosa-See, der sich trot "Großstadt" ruhig und hübsch gelegen zentral befand. Mit schlappen 100 Km Länge ist er der größte See Norwegens!
Ein anderes "Superlativ" un an dieser Stelle einmal nur kurz angemerkt: Norwegen kommt im Vergleich zu Schweden deutlich "lidschäftig" daherkommt. Alles ein bisschen verbraucht, hier und da Dreck und Abfall in den Rinnsteinen, die Straßen nicht besonders toll in Schuss. Und auch die Häuse/Gärten zeigen lang nicht diesen Hang zum Perfekten wie bei den östlichen Nachbarn. Das hatten wir nicht bzw. eher umgekehrt erwartet und dass, wo Norwegen doch das reichste Land Europas und eines der Welt sein.- soll. Hier das Beispiel eines Gartens eines typischen Norweger-Anwesens: :-)
Aber: Die Menschen sind alle sehr freundlich und hilsbereit. Mal abgesehen von manchem Busfahrer! Einer dieser hatte uns gestern nämlich unser Womo "abgechossen". An einer Engstelle - wir standen deshalb bereits soweit recht wie irgendwie - rammte der einfach unseren Außenspiegel, der A....! Trotz Hupkonzert fuhr einfach langsam weiter. Zum Glück war der Schaden gering (Streifschuss am Seitenblinker im Außenspiegel), denn der Bus hatte genau auf dieser Höhe eine umlaufende Gummleiste. Wie es wohl zu diesem Extra an norwegischen Überlandbussen kam???
Permalink (2 Kommentare) Kommentieren
... ältere Einträge